Ausfahrt Münstertal

19.06.2020 - 21.06.2020

 

Endlich! Die schwierige Zeit in diesem Frühjahr haben uns leider gezwungen, einige, geplante Anlässe aus unserem Jahresprogramm zu streichen. Umso grösser war dann aber Freude über die „Freigabe“ für die Tagesausfahrt ins Val Müstair. Wie gross die Begeisterung bei unseren Mitglieder war, zeigte die doch sehr ansprechende Zahl der Anmeldungen. Und die Teilnehmer sollten es denn auch nicht bereuen. Unsere Münstertaler Freunde haben die Hemdsärmel tüchtig nach hinten gekrempelt und uns eine tadellos und sorgfältig organisierte Rundreise durch das schöne Münstertal geboten.

Für die Mittelbündner begann die Reise bereits am 19. Juni am Morgen. Bei unfreundlichem garstigem Wetter überquerten sie den Albulapass. Zum Glück war die mobile Kaffeestation mit von der Partie, so konnten die durchfrorenen Knochen der Lenker immer wieder aufgewärmt werden mit Suppe oder Kaffee.

Am Nachmittag trafen sie auf die Engadiner Fraktion und fortan tuckerten sie gemeinsam weiter, noch bis ins Münstertal an diesem Tag.

Bereits der Vorabend mit feinem Nachtessen bei Anita und Pierre-René im wunderschönen Hotel Helvetia in Müstair war erste Sahne und bot Gelegenheit für Fachsimpeleien und Kennenlern-Szenarien zwischen Neulingen und langjährigen Klub-Mitgliedern.

Marschtabellengetreu um 08:45h löste am Samstagvormittag Konvoi-Kapitän Consti die Handbremse und los ging es auf die 50km lange Runde. Via Santa Maria – Valchava – Fuldera führte er unsere 19 Traktoren und 1 Jeep auf der Kantonsstrasse talaufwärts nach Fuldera Daint. Hier schwenkten wir auf die „alte“ Kantonsstrasse (heute im Sommer ein Wander- und Radweg, im Winter eine Langlaufloipe) ein, um nach gut 1,5km wieder auf die Hauptstrasse einzubiegen. In Tschierv verabschiedeten wir uns vom Individualverkehr und genossen fortan nur noch Neben- und Naturstrassen. Via Chasuras (Heimat unseres ältesten Teilnehmers Ernst Gross, der beim Vorbeifahren stolz und gebührlich seine Gattin Rosmarie begrüsste) gelangten wir auf dem „Schlittelweg“ nach Lü (1920m.ü.M.), der höchstgelegenen Fraktion im Val Müstair. Wir genossen die herrliche Berg-Landschaft mit den saftigen Wiesen und den gemütlich grasenden Kühen und Lamas. Nachdem wir Craistas passiert haben, gelangten wir zum Bergrestaurant Terza (mit sensationeller Aussicht talab- und aufwärts), wo uns Monica zusammen mit Irené und Tatjana erwarteten und mit einem feinen Mittagessen erfreuten. Hausgemachte Wurst mit Kartoffelsalat à discretion und Glace als Nachspeise waren genau das richtige Kalorienbriketts für unsere Fahrt bei recht frischer Temperatur.

Der zweite Teil unserer Ausfahrt führte uns danach (immer noch auf purer Naturstrasse) nochmals gut 150 weitere Höhenmeter auf den Kulminationspunkt (2085m.ü.M.) hinauf, bevor es anschliessend wieder rund 8km nach Müstair runter ging. Diese Talfahrt hatte es in sich: fantastischer Wald, schöne Weiden und immer wieder staunende, vierbeinige Milchlieferanten.

In Müstair ordnete Consti eine nötig gewordene Sammelpause an. Nicht jeder Traktorfahrer wollte oder konnte seinem gemütlichen Tempo folgen. Der eine oder andere Fahrer nahm sich auch berechtigt Zeit, um Erinnerungsfotos zu schiessen. Bei bester Stimmung ging es aber bald wieder weiter und erneut nach Santa Maria, wo wir vom Tal-Original Vito Stuppan sicher  auf die Umbrailpass-Strasse geleitet wurden. Nach einer gut 4km langen Passfahrt begrüssten uns Nelly, Silvio und Mutter Silvia zu Kaffee und Kuchen. Hhhmm die vielen selbstgemachten Kuchen waren sündhaft gut! Manch einer vergass die am 1. Januar gemachten Vorsätze!

Nach etwas mehr als einer Stunde kalorienmässigem Sünden, setzten wir uns wieder auf unsere Lieblinge und kehrten wieder zu unserem Rundfahrten-Startort  Hotel-Helvetia in Müstair zurück, wo wir auf der Terrasse mit einem „Absacker“ einander zuprosteten.

Die Mittelbünder nächtigten nochmals hier, die Heimreise traten die müden Kämpfer erst am nächsten Tag an.

Die Münstertaler-Traktoren-Ausfahrt ist Geschichte! Schön wars! Ein herzliches Dankeschön an alle Gastgeber und Teilnehmer.

Peter Brunold ergänzt Karoline Stolz